Das staatlich anerkannte Städtische Werklehrer-Seminar war eine Abteilung der Diesterweg-Hochschule in Berlin. Es ging aus den städtischen Kursen zur Ausbildung von Lehrern für den Werkunterricht hervor und wurde im Mai 1924 eingerichtet. R. Frenckel übernahm die Leitung. Angenommen wurden nur Berliner Lehrerinnen und Lehrer, die für ihre Ausbildung von ihrem Unterricht beurlaubt wurden. Fächer waren Holzarbeit, Papparbeit und Buchbinden, Metallarbeit, Kunstnadelarbeit, Schrift, Entwurfszeichnen, Dekoratives und plastisches Gestalten, Arbeitspädagogik und Werklehre. Die Leitung der technischen Kurse sollte in Händen von Meistern mit künstlerischer Begabung und pädagogischer Eignung liegen.
Das Bestehen der Prüfung befähigte die Absolventen zur Erteilung von Werkunterricht an Volks-, mittleren und höheren Schulen. 1928 hatte das Werklehrer-Seminar noch kein eigenes Gebäude und war auf vier weit auseinanderliegenden Stellen verteilt. Später erhielten sie Räumlichkeiten in der Jägerstraße 33. Vermutlich 1929 wurde Hans Wilhelm Michel als Direktor berufen, der Arnold Bode als Leiter des Grundkurses engagierte. Beide wurden 1933 entlassen.