Das Schriftdesign spielte schon immer eine große Rolle am Bauhaus. Nicht erst 1925 unter der Leitung Herbert Bayers in der Werkstatt für Reklame und Druck untersuchten und erprobten die Studierenden verschiedene Schriftgestaltungen. Bereits ab 1919 wurde im Kurs »Schriftformlehre« mit Typographien experimentiert. Einige Bauhaus-Meister waren besonders in das Vorhaben involviert, eine wirtschaftliche und den Geist des Bauhauses wiederspiegelnden Typographie zu entwickeln, so etwa Oskar Schlemmer, Johannes Itten, László Moholy-Nagy und Wassily Kandinsky. Von studentischer Seite aus unterstützten dieses Vorhaben Joost Schmidt, Josef Albers und Herbert Bayer.
Um ein geeignetes Schriftdesign zu finden, experimentierten sie fortlaufend mit den Primärformen Kreis, Quadrat und Dreieck und den Primärfarben Rot, Blau und Gelb#m. Zu den ersten Untersuchungen rund um die geometrischen Formen zählte der Drucktypentheorie-Kurs von Lothar Schreyer. Er ließ Studierende 1921 auf Grundlage von Kreis, Quadrat und Dreieck und der drei Primärfarben Alphabete erstellen. 1923 startete auch Josef Albers den Versuch einer »Kombinationsschrift«, die Quadrat, Kreis und Viertelkreis miteinander vereinen sollte.