
Aufsteller mit dem Logo der documenta 3 auf dem Friedrichsplatz.
© documenta archiv / Fotograf unbekannt
Wie die zweite documenta 1959 auf die erste von 1955, war ursprünglich vorgesehen, dass die dritte Ausgabe im Abstand von vier Jahren auf ihre Vorgängerin folgen sollte. Dieser Zeitraum erwies sich aber als zu kurz und so wurde die documenta 3 auf das Jahr 1964 verschoben4/9.
Aufgrund finanzieller Engpässe sah sich Arnold Bode wie schon bei den ersten zwei documenta Ausstellungen genötigt, auf die Integration der Themen Design und Architektur in die Hauptausstellung zu verzichten1/9. Er musste sich im Sommer 1963 mit Jupp Ernst, dem Direktor der Kasseler Werkkunstschule, alliieren, um seine lang gehegte Idee wenigstens in Teilen zu verwirklichen. Ende November desselben Jahres trat Ernst dem wichtigsten Entscheidungsgremium der documenta 3, dem documenta-Rat bei und sagte zu, wenigstens eine Design- und Graphik-Ausstellung als parallele Sonderschau zur dritten documenta zu planen. Ernst wurde federführend bei der Inszenierung der Ausstellung und stellte die Räumlichkeiten der Werkkunstschule dafür zur Verfügung. Bode hingegen wurde als letztverantwortlicher Leiter der Parallelveranstaltung benannt.
Tatsächlich wurden auch nur die Abteilungen »Industrial Design« und »Graphik« umgesetzt. Eine Sektion zu den Themen Film und Fotografie, die Bode zusätzlich hatte einrichten wollen, fand gar nicht statt und in der Graphik-Schau wurde ausschließlich Plakatkunst ausgestellt. Trotzdem gerieten die Zeitpläne durcheinander, sodass die Zusatzausstellung nicht zeitgleich mit der documenta 3, sondern erst vier Wochen später eröffnete. Finanziert wurde sie im Wesentlichen durch die Großspenden zweier privater Stifter in Höhe von insgesamt 75.000 DM. Im Vorwort zum Katalog räumte Bode ein: »Perfektion im Entwurf und Vollständigkeit im Detail konnten bei der Kürze der Zeit, die zur Verfügung stand, diesmal unser Ziel nicht sein«.
In der Abteilung »Graphik« waren aus den Reihen der Künstlerinnen und Künstler des Bauhauses Herbert Bayer, Max Bill und Joost Schmidt vertreten. Von Bayer wurden drei Entwürfe aus seinen Jahren als Bauhaus-Schüler gezeigt, unter anderem für ein Messe-Ausstellungshäuschen von 1924, von Bill nur nach 1945 entstandene Ausstellungsplakate und von Schmidt sein bekanntes Plakat zur Ausstellung Staatliches Bauhaus Weimar 1923.