1910 – 1921 Studium Architektur an der Technischen Hochschule Darmstadt bei Friedrich Pützer und Kunstgeschichte bei Wilhelm Pinder sowie an der Technischen Hochschule München Architektur bei Theodor Fischer. 1918 Promotion mit einem „Beitrag zur Geschichte des Holzbaus“. 1921 Architekt in Wetzlar (Ehrenfriedhof). Beteiligung an einem Hochhauswettbewerb für die Friedrichstraße in Berlin. 1922 Bau von Beamtenwohnhäusern in Gießen. Mitglied der Architektenvereinigung „Der Ring“ und des Deutschen Werkbundes.
1919 Bewerbung um eine Werkstattleitung am Bauhaus Weimar. 1923 – 1931 Professor für Baukunst an der Staatlichen Kunstakademie in Kassel, 1923 – 1925 auch deren Direktor. Erneuerung der Akademie mit einem erweiterten Werkstättenangebot im Sinne der Kunstschulreform. In Kassel mehrfach als Architekt aktiv: 1926 Sechseck-Holzhaus für den Bühnenbildner Ewald Dülberg (als Prototyp für Serienfertigung gedacht, doch aus Kostengründen seriell nicht herstellbar), 1926/1927 Riedwiesen-Siedlung, 1928 Wohnhaus für den Maler Wilhelm Michel, Schwengebergstraße 21. Ab 1928 Mitglied der Darmstädter Sezession. Nach Rückkehr 1931 nach Darmstadt Entwürfe für Lufthäfen der Zeppelin-Reederei in Frankfurt/M. 1932/1933 Professor an der Kunstakademie Düsseldorf, 1933 Entlassung zusammen mit Paul Klee und Heinrich Campendonk. 1939 Berufsverbot, Verbot der Teilnahme an Wettbewerben und Entzug öffentlicher Aufträge. 1944 Zerstörung seiner Wohnung in Darmstadt. Danach ansässig in Jugenheim an der Bergstraße.
1947 Berufung an die Handwerker- und Kunstgewerbeschule Wiesbaden, dort 1948 Direktor. Entwicklung eines „Programms für den Aufbau einer Schule für angewandte Kunst der Stadt Wiesbaden“ unter dem Namen „Werk-Kunst-Schule mit der Absicht, die handwerkliche Lehre zur Grundlage der künstlerischen Gestaltung zu machen, wie es das Bauhaus Weimar und Bauhaus Dessau zwischen 1919 und 1932 erprobt hatte. Zeitweise Übernahme des Begriffs „Werkkunstschule“ durch 18 weitere Kunstgewerbeschulen vor deren Weiterentwicklung zu Fachhochschulen und Kunsthochschulen ab Anfang der 1970er Jahre.
Zu Soeders Schülern in Wiesbaden gehörte auch der Industriedesigner Dieter Rams, der sich in Vorträgen und Schriften mehrfach auf die innovativen Lehr- und Ausbildungskonzepte seines Lehreres bezog und bei der documenta 3 ausstellte.
GND-Nummer:
172379431
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