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Personen
Alfred Flechtheim
Galerist, Publizist, Verleger, Kunstsammler
01.04.1878 Münster
09.03.1937 London, Großbritannien

Kaufmannslehre in Duisburg, Düsseldorf und Münster mit anschließenden Volontariaten in London, Liverpool und Odessa. 1902 – 1913 Teilhaber des väterlichen Getreidegroßhandels „Flechtheimspeicher“ in Düsseldorf.
Regelmäßige Reisen nach Paris, dort Bekanntschaft mit den Kunstsammlern und Künstlern. 1909 Mitbegründer und Schatzmeister des Düsseldorfer Sonderbundes.

1913 Eröffnung seiner ersten eigenen Galerie in Düsseldorf. Schließung während des ersten Weltkrieges. 1919 Eröffnung der zweiten Galerie, ab 1921 Filialen in Berlin, Frankfurt, Köln und Wien (Galerie Würthle). Vertritt Künstler wie Pablo Picasso, Georges Braque, Paul Klee, Max Ernst, George Grosz und Max Beckmann. 1921 Aussiedlung nach Berlin und Gründung der Galerie „Flechtheim“ mit Gustav Kahnweiler. Dort als Verleger tätig, Herausgabe von Kunstzeitschriften „Omnibus“ (1931) und „Der Querschnitt“ (1921).

1932 Wirtschaftlicher Niedergang durch Wirtschaftskrise und Ausschluss aus der Reichskammer der bildenden Künste (Berufsverbot) sowie Verunglimpfung Nationalsozialisten aufgrund seiner jüdischen Herkunft und Unterstützung „entarteter“ und „verfemter“ Kunst. 1933 Flucht nach London wegen anhaltender Anfeindungen, 1934 Ankunft in London. Anhaltende wirtschaftliche Not und Verarmung. Auflösung der privaten Sammlung durch Flucht und Ruin.